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Chronik 1949 - 1970

01.06.1949

Der erste Bus
Sie haben unter "Typenchronik" > "Krauss-Maffei" vom ersten, damals noch ausgeliehenen Linienbus gelesen? Dann werden Sie sich wundern, dass heute an dieser Stelle doch mehr geschrieben werden kann, als geplant. Warum? Nun, das ist ganz einfach. Ich hatte Glück.

Zu ergänzen sind noch Ausstattungsdetails wie eine Warmwasserheizung, druckluftbetätigte und elektrisch ausgelöste Türen und - ja so steht es geschrieben - ein "bequemer Einstieg" als Sonderausstattung. Bleibt nur die Frage, wie der unbequeme Einstieg ausgesehen hätte. Die Aufnahme ist leider so wie sie ist, aber es gibt eine.

Nanu, Strassenbahn?

64 Jahre lang hat diese Aufnahme absolut unveröffentlicht überlebt. Am 11. September 1950 wurde auf der Bahnhofstrasse zwischen Cafe/Confiserie Stracke und Möbel Hein de Groot der Triebwagen 52 der Strassenbahn Herne-Castrop-Rauxel aufgenommen. Das Traditionsmöbelhaus Heilandt, später auch von den GT6 Triebwagen der BOGESTRA bekannt, durfte hier schon den Dachkranz des 1949 bei der Westwaggon GmbH in Köln gebauten Dreiachser zieren. Auch Oberhausener werden sich freuen. TW 52 wurde nach Einstellung des Strassenbahnbetriebes bei der HCR an die Stadtwerke Oberhausen verkauft und lief dort später als TW 325.

01.07.1963

Eigentlich ist der genaue Ausmusterungstag nicht mehr bekannt, lediglich der Monat ist verzeichnet. Im Juli 1963 gehen nach 10 Jahren Dienst die Kraftomnibusse 58 (ex158, HER-K 858) und 59 (ex159, HER-K 859) in den Ruhestand.

Die bei Krauss-Maffei gebauten KMO 160 wurden im Jahr 1953 als Neufahrzeuge gekauft. Der 8-Zylinder Deutz Dieselmotor mit 150 PS hatte, so die Historie, seine Tücken. Bereits nach jeweils 350 000 KM musste er ausgewechselt werden. Da ist es schon erstaunlich, dass die beiden Veteranen zum Ausmusterungstag mehr als 850 000 KM Laufleistung auf die Räder brachten. Die KMO 160 galten damals als unverwüstlich. So ist es also auch kein Wunder, dass beide so einige Unfälle weitestgehend schadlos überstanden haben.

Apropos Ruhestand: Nach dem Liniendienst wurden beide noch einige Wochen im Berufsverkehr eingesetzt und anschließend verschrottet.

13.07.1964

Eine Neufahrzeuglieferung ist eigentlich nichts spektakuläres. Oder doch?
Zumindest für das Jahr 1964 trifft das eindeutig zu. Herne ist zu diesem Zeitpunkt wohl die letzte Stadt in Nordrhein-Westfalen, die noch Buszüge mit Sonderregelung betreiben darf. Schon zweimal durch die Bezirksregierung in Arnsberg verlängert, steht zum 31.07.1964 unwiderruflich für die 4 Anhänger das Aus an, ein Gesetz hat die Buszüge aus Sicherheitsgründen im Strassenverkehr verboten. Die Exemplare aus dem Hause DÜWAG, passend zu den KMO 133 und 160 gefertigt, werden das Stadtbild verlassen. Zwar wurden frühzeitig als Ersatz neue Busse geordert, aber erst am 13.07.1964 konnte die Neufahrzeuglieferung in Empfang genommen werden.

Nachdem der Zwangsverkauf der Anhänger (in denen übrigens das Rauchen erlaubt war) bekannt wurde, meldeten sich zahlreiche Kaufinteressenten. Und was stellt man mit einem Busanhänger an? Zumindest von 3 Anhängern ist der Verbleib bekannt. Einer diente noch als Bauwagen, der Zweite als Werkstattwagen bei einem KFZ-Betrieb und der Dritte wurde zur Gartenlaube in einem Schrebergarten (so war es jedenfalls geplant). Von dem vierten Anhänger konnte man nichts in Erfahrung bringen.

Die Chronik wird regelmäßig erweitert.

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